Unsere Wurzeln

Der „Grundstein“ zum heutigen Friedrich-Rittelmeyer-Haus wurde im Jahre 1976 gelegt. Fünf Bewohner*innen fanden in einem kleinen Haus in der Nettelbeckstraße 1 ein neues Zuhause. Die Idee dahinter: Älteren Menschen ein menschenwürdiges Umfeld mit ständiger Betreuung zu geben. Ein eigens gegründeter Freundeskreis kümmerte sich um alles: Planung, Vorbereitung und den Betrieb der Einrichtung wurden engagiert in die Tat umgesetzt.

Schnell gab es mehr Bedürftige als verfügbare Plätze. Darauf musste reagiert werden. Überraschend wurde der Christengemeinschaft ein ehemaliges Wohnheim in der Lönsstraße 26 angeboten, die Geburtsstunde des Friedrich-Rittelmeyer-Hauses. Bereits am 23. März 1978 konnte die Grundsteinlegung gefeiert werden.

Mit den wachsenden Anforderungen an den Betrieb eines Pflegeheims wurde 30 Jahre später beschlossen, ein neues Pflegeheim zu errichten. Das bestehende Pflegeheim in der Lönsstraße wurde in ein Haus für Betreutes Wohnen, das Michael-Bauer-Haus, umgewandelt. Der Erstbezug erfolgte im Dezember 2013.

Die Bauarbeiten für das neue Pflegeheim begannen im Jahr 2010. Unter großer Anstrengung und gegen viele Widerstände konnte am 24. Juni 2010 der Grundstein gelegt werden. Bereits ein Jahr später konnten am 27. September 2011 die damals 50 Bewohner ihr neues Haus beziehen. Die offiziellen Einweihungsfeierlichkeiten fanden am 29./30. Oktober 2011 unter Mitwirkung der Menschen statt, die am Entstehen und der Entwicklung des Friedrich-Rittelmeyer-Hauses maßgeblich beteiligt waren.

Die Namensgeber

Friedrich Rittelmeyer
(*05.10.1872 – † 23.03.1938)

Friedrich Rittelmeyer, Namensgeber unseres Pflegeheims, wurde als ältestes von sieben Kindern in eine evangelische Pastorenfamilie geboren. Seine Kindheit und Jugend verbrachte in Schweinfurt/Main. Ab 1890 studierte Rittelmeyer an der Universität Erlangen und in Berlin evangelische Theologie und Philosophie verbracht. 1916 wird er an die Neue Kirche in Berlin berufen. Er wird Mitarbeiter Rudolf Steiners und Vertreter der Anthroposophie in Deutschland. 1922 begründet er mit einer kleinen Gruppe und mit Unterstützung Rudolf Steiners „Die Christengemeinschaft“, deren Leiter er bis zum Tode 1938 bleibt.

Seine Verkündigung des Christentums hat auch seinen Niederschlag in zahlreichen Büchern gefunden. Das Bekannteste mit dem Titel „Meditation“ hat vielen Menschen über alle konfessionellen Grenzen hinaus zu einem neuen, wahrhaftigen, religiösen Leben verholfen.
Die neue Religiosität führt auch zu sozialen Impulsen wie die Fürsorge und Pflege von Menschen im dritten Lebensabschnitt.

Weitere Infos:
https://www.deutsche-biographie.de/sfz106045.html

http://www.perseus.ch/wp-content/uploads/2012/02/Friedrich-Rittelmeyer.pdf

Michael Bauer
(*29.10.1871– †18.06.1929)

Seit Dezember 2013 ist Michael Bauer der Namenspatron unseres Hauses für Betreutes Wohnen in der Lönsstraße 26 in Hannover, das aus dem Umbau des ehemaligen Alten- und Pflegeheims der Christengemeinschaft, dem ersten Friedrich Rittelmeyer-Haus, hervorgegangen ist.
Michael Bauer wurde als einziges Kind von Jakob Bauer und Katharina Sesselmann geboren. Aus der ersten Ehe seines Vaters hatte er fünf Halbgeschwister. Er besuchte die Dorfschule und absolvierte danach eine dreijährige Lehrerausbildung. Nach kurzer Lehrtätigkeit gab er den Lehrerberuf auf und begann 1893 in München Philosophie und Naturwissenschaften zu studieren. Über seinen Vetter Johann und dessen medial begabte Frau Mathilde kam er in Kontakt mit spiritistischen Kreisen. Nach dem Tod des Vetters Übernahme der Vormundschaft für dessen Kinder. Er gab schweren Herzen sein Studium auf, kehrte in den Lehrerberuf zurück und heiratete Mathilde Bauer. Die Familie zieht nach Nürnberg, wo 1902 der einzige Sohn Bruno geboren wurde.

Michael Bauer folgte der Richtung Steiners und wurde Anthroposoph. Er engagierte sich stark in der Anthroposophischen Gesellschaft. Michael Bauer verband eine lebenslange Freundschaft mit Friedrich Rittelmeyer, den er in Nürnberg kennenlernte.

Weitere Infos: https://anthrowiki.at/Michael_Bauer